1 Zur Methode

In diesem Anhang werden Berechnungen zu Fakultätsunterschieden dargestellt. Hierzu wurden die Mittelwerte der Fakultäten auf Einzelitems mit einer Varianzanlyse (ANOVA) verglichen.

In den Tabellen sind verschiedene Werte dargestellt, es folgt die Erläuterung der Abkürzungen.

  • Term: Gruppenvariable, fak1T steht Berechnung zwischen den Fakultäten
  • df: Freiheitsgrade
  • SS: sum square Quadratsumme
  • MS: mean square Mittel der Quadrate
  • F: berechneter F Wert
  • p: Signifikanz des Testverfahrens, ab p< 0.05 gilt ein Unterschied als signifikant
  • Eta Quadrat: Maß zur Effektgröße (s.u.)
  • Cohen’s f: weiteres Maß zur Effektgröße

Die zur Interpretation entscheidenen Werte sind die Wahrscheinlichkeit p und Eta Quadrat.

1.1 zur Effektgröße

Neben der statistischen Signifikanz werden Effektstärken berechnet, um die Ergebnisse einzuschätzen hinsichtlich ihrer praktischen Bedeutsamkeit. Hierbei gelten folgende Faustregeln und Richtlinien zur Einschätzung der Größe eines Effekts (Cohen, 1988).

Größe des Effekts Eta Quadrat Cohen’s f
klein .01 .10
mittel .06 .25
groß .14 .40

Nur wenn statistische Signifikantz und praktische Bedeutsamkeit vorliegen, ist ein Unterschied zwischen den Fakultäten relevant. Je größer der Effekt desto eindeutiger ist der Unterschied.

2 Zusammenfassung der Ergebnisse

Skala/Item Gibt es Unterschiede zwischen den Fakultäten? Interpretation
Skala Lehrgüte ***signifikante praktisch bedeutsame Unterschiede vorhanden; kleiner Effekt Die Lehrgüte wird als gut(+) eingeschätzt. Ein didaktisch hochwertiger Dozentenstil ist sehr häufig. Studierende der Fakultät I schätzen ihre Lehrveranstaltungen noch etwas besser ein als im Mittel.
Skala Struktur der LV keine signifikanten praktisch bedeutsamen Unterschiede vorhanden Die Struktur und der Aufbau der Lehrveranstaltungen wird als gut(+) eingeschätzt.
Skala Betreuung keine signifikanten praktisch bedeutsamen Unterschiede vorhanden Die Betreuungselemente werden als gut(+) eingeschätzt.
Gesamteinschätzung Betreuung ***signifikante praktisch bedeutsame Unterschiede vorhanden; kleiner Effekt Die Betreuung insgesamt wird als gut eingeschätzt. Studierende der Fakultät I schätzen hier ihre Lehrveranstaltungen etwas besser ein.
Gesamteinschätzung Online-Lernmaterialien keine signifikanten praktisch bedeutsamen Unterschiede vorhanden Die Online-Lernmaterialien werden als nützlich eingeschätzt.
Skala Onlineaufgaben ***signifikante praktisch bedeutsame Unterschiede vorhanden; kleiner Effekt Die Onlineaufgaben werden als gut eingeschätzt. Studierende der Fakultät I schätzen hier ihre Lehrveranstaltungen noch etwas besser ein als im Mittel.
Skala Gruppenarbeit ***signifikante praktisch bedeutsame Unterschiede vorhanden; mittlerer Effekt Die Zustimmung zur Güte der Onlinegruppenarbeit wird insgesamt von den Befragten als gut (+) bewertet. Die Befragten der Fakultät I schätzen die Betreuung tendenziell noch etwas besser ein, die Fakultäten II, IV und V werden in der Tendenz etwas schlechter bewertet. Dieser Effekt ist praktisch bedeutsam als sehr klein einzuschätzen.
Gesamteinschätzung Gruppenarbeit ***signifikante praktisch bedeutsame Unterschiede vorhanden; kleiner Effekt Die Gruppenarbeit wird insgesamt als gut eingeschätzt. Studierende der Fakultät I schätzen ihre Lehrveranstaltungen etwas besser ein, Studierende der Fakultät II etwas schlechter als im Mittel.
Gesamteinschätzung Stoffschwierigkeit ***signifikante praktisch bedeutsame Unterschiede vorhanden; kleiner Effekt Die Stoffschwierigkeit wird insgesamt als genau richtig (Tendenz eher schwierig) eingeschätzt. Studierende der Fakultät II schätzen die Stoffschwierigkeit höher ein, Studierende der Fakultät I und VII etwas leichter als der Durchschnitt.
Gesamteinschätzung Workload ***signifikante praktisch bedeutsame Unterschiede vorhanden; mittlerer Effekt Die Vor und Nachbereitungszeit liegt im Mittel bei 4-6 Stunden pro LV. Studierende der Fakultät I benötigen etwas weniger Zeit zur Vor- und Nachbereitung. Studierende der Fakultät II benötigen hier mehr als der Durchschnitt.
Gesamteinschätzung Gesamturteil ***signifikante praktisch bedeutsame Unterschiede vorhanden; kleiner Effekt Die Lehrveranstaltungen im SoSe 2020 werden im Mittel als “gut” bewertet. Studierende der Fakultät I schätzen ihre Lehrveranstaltungen noch etwas besser ein.

3 Skala Lehrgüte

Die Lehrgüteskala ist eine Skala zum Dozentenstil und angelehnt an eine Skala von Rindermann et al. Im 2015 hat sich die TU Berlin dazu entschieden diese Skala als eine gemeinsame Skala in allen Lehrevaluationen abzufragen.

Die Lehrgüteskala besteht aus den vier Items:

  • B01 Der/die Lehrende spricht verständlich und anregend.
  • B02 Der/die Lehrende kann Kompliziertes verständlich machen.
  • B03 Der/die Lehrende fasst regelmäßig den Stoff zusammen.
  • B04 Der/die Lehrende ist gut vorbereitet.

Die Abfrage erfolgte mit 5 Stufen (fast immer: sehr selten). Die Skala ist mit Cronbachs Alpha von .84 hoch reliabel und kann für den Einsatz empfohlen werden.

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.28 (häufig)

Table 1: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 59.4 9.9 14.81 < .001 0.01 0.1
Residuals 8486 5672.68 0.67
Total 8492 5732.08 10.57



Aussagen: Insgesamt tritt ein didaktisch guter Dozentenstil (Skala Lehrgüte) bei allen Lehrenden der TU Berlin häufig aus Sicht der Befragten auf. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Fakultäten. Die Befragten der Fakultät I schätzen ihre Lehrenden tendenziell noch etwas besser ein. Dieser Effekt ist praktisch bedeutsam, muss aber als sehr klein eingeschätzt werden.

4 Skala Struktur und Aufbau der LV

Diese Skala besteht aus den folgenden drei Items:

  • B05 Der/die Lehrende hat die gesamte Lehrveranstaltung gut strukturiert und nachvollziehbar gegliedert.
  • B06 Der/die Lehrende verdeutlicht die Lernziele zu Beginn jedes Veranstaltungstermins.
  • B07 Der/die Lehrende präsentiert die Lerninhalte/den Stoff stimmig und kohärent.

Die Skala ist mit Cronbachs Alpha von 0.86 hoch reliabel und kann für den Einsatz empfohlen werden.

Sie gibt einen Eindruck darüber wie der Aufbau bzw. die Struktur der Lehrveransatltung, aber Nachvollziehbarkeit des Lehrstoffs ist.

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.25 (stimme eher zu)

Table 2: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 26.87 4.48 5.43 < .001 0 0.06
Residuals 8515 7020.94 0.82
Total 8521 7047.82 5.3



Aussagen: Insgesamt wird die Skala “Struktur und der Aufbau der Lehrveranstaltungen” als gut bewertet. Es gibt keine signifikanten praktisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Fakultäten.

5 Skala Betreuung der LV

Diese Skala besteht aus den folgenden vier Items:

  • C01 Der/die Lehrende beantwortet Anfragen per E-Mail zügig.
  • C02 Der/die Lehrende reagiert schnell bei Fragen im begleitenden Forum bzw. Chat.
  • C03 Der/die Lehrende beantwortet organisatorische Anfragen sehr gut.
  • C04 Der/die Lehrende beantwortet fachlich inhaltliche Anfragen sehr gut.

Die Skala ist mit Cronbachs Alpha von 0.87 hoch reliabel und kann für den Einsatz empfohlen werden.

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.43

Table 3: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 14.14 2.36 3.68 < .01 0 0.07
Residuals 5054 3240.32 0.64
Total 5060 3254.46 3



Aussagen: Die Skala “Betreuung durch die Lehrenden” erhält gute(2+) Zustimmungswerte durch die Befragten. Es gibt keine signifikanten praktisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Fakultäten.

6 Gesamteinschätzung Betreuung

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.19

Table 4: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 62.19 10.37 9.72 < .001 0.01 0.08
Residuals 8634 9207.98 1.07
Total 8640 9270.17 11.43



Aussagen: Insgesamt wird die Betreuung durch die Lehrenden von den Befragten als gut (+) bewertet. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Fakultäten. Die Befragten der Fakultät I schätzen die Betreuung tendenziell noch etwas besser ein. Dieser Effekt ist praktisch bedeutsam als sehr klein einzuschätzen.

7 Gesamteinschätzung Online Lernmaterialien

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.14

Table 5: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 42.86 7.14 6.87 < .001 0 0.07
Residuals 8446 8787.06 1.04
Total 8452 8829.92 8.18



Aussagen: Die Lernmaterialen werden als nützlich (2+) zum Lernen durch die Befragten eingeschätzt. Es gibt keine signifikanten praktisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Fakultäten.

8 Skala Onlineaufgaben

Diese Skala besteht aus den folgenden sechs Items:

  • E01 Die vorgegebenen Aufgabenstellungen sind verständlich formuliert.
  • E02 Die Aufgaben können selbstständig durchgeführt werden.
  • E03 Die Inhalte der Aufgaben werden vom Lehrenden ausreichend vorbereitet.
  • E04 Die Ergebnisse der Aufgaben werden vom Lehrenden ausreichend nachbereitet.
  • E05 Es werden ausreichend Hilfestellungen für das Lösen der Aufgaben bereitgestellt.
  • E06 Die gestellten Aufgaben sind hilfreich, um den vermittelten Stoff besser zu verstehen.

Die Skala ist mit Cronbachs Alpha von 0.89 hoch reliabel und kann für den Einsatz empfohlen werden.

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.1

Table 6: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 86.26 14.38 19.38 < .001 0.02 0.15
Residuals 4930 3658.14 0.74
Total 4936 3744.4 15.12



Aussagen: Die Zustimmung zur Güte der Onlineaufgaben wird insgesamt von den Befragten als gut (+) bewertet. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Fakultäten. Die Befragten der Fakultät I schätzen die Betreuung tendenziell noch etwas besser ein, die Fakultäten II und IV werden in der Tendenz etwas schlechter bewertet. Dieser Effekt ist praktisch bedeutsam als sehr klein einzuschätzen.

9 Skala Gruppenarbeit

Diese Skala besteht aus den folgenden vier Items:

  • F02 Die Studierenden werden ermutigt, an Diskussionen teilzunehmen.
  • F03 Die Studiernden werden eingeladen, ihre Ideen und ihr Wissen zu teilen.
  • F04 Die Studierenden werden ermutigt, Fragen zu stellen.
  • F05 Die Studierenden werden ermutigt, ihre eigenen Ideen zu äußern.

Die Skala ist mit Cronbachs Alpha von 0.92 hoch reliabel (exzellent) und kann für den Einsatz empfohlen werden.

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.18

Table 7: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 324.24 54.04 56.27 < .001 0.08 0.29
Residuals 4143 3978.92 0.96
Total 4149 4303.16 55



Aussagen: Die Zustimmung zur Güte der Onlinegruppenarbeit wird insgesamt von den Befragten als gut (+) bewertet. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Fakultäten. Die Befragten der Fakultät I, VI und VII schätzen die Gruppenarbeit tendenziell noch etwas besser ein. Die Studierenden der Fakultät II wird in der Tendenz etwas schlechter bewertet. Dieser Effekt ist praktisch bedeutsam als sehr klein einzuschätzen.

10 Gesamteinschätzung Gruppenarbeit

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.02

Table 8: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 115.93 19.32 18.75 < .001 0.03 0.16
Residuals 4245 4373.45 1.03
Total 4251 4489.38 20.35



Aussagen: Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Fakultäten. Die Befragten der Fakultät I schätzen die Betreuung tendenziell noch etwas besser ein, die Fakultäten II, IV und V werden in der Tendenz etwas schlechter bewertet. Dieser Effekt ist praktisch bedeutsam als sehr klein einzuschätzen.

11 Gesamteinschätzung Stoffschwierigkeit

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 3.4

Table 9: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 183.4 30.57 39.29 < .001 0.03 0.17
Residuals 8589 6681.72 0.78
Total 8595 6865.12 31.34



Aussagen: Die Stoffschwierigkeit wird insgesamt als genau richtig (leichte Tendenz eher schwierig) eingeschätzt. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Fakultäten. Studierende der Fakultät II schätzen die Stoffschwierigkeit höher ein, Studierende der Fakultät I und VII etwas leichter als der Durchschnitt.

12 Gesamteinschätzung Workload

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 2.71

Table 10: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 1255.86 209.31 162.21 < .001 0.1 0.34
Residuals 8333 10752.54 1.29
Total 8339 12008.4 210.6



Aussagen: Die Vor und Nachbereitungszeit liegt im Mittel bei 4-6 Stunden pro Lehrveranstaltung. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Fakultäten. Studierende der Fakultät I benötigen etwas weniger Zeit zur Vor- und Nachbereitung. Studierende der Fakultät II benötigen hier mehr Zeit als der Durchschnitt.

13 Gesamturteil Lehrveranstaltung

Mittelwert der Gesamtstichprobe (recodierte Skala): 4.13

Table 11: One-Way ANOVA: Using Type III Sum of Squares

Term df SS MS F p \(\eta^2\) Cohen’s f
fak1T 6 75.19 12.53 12.11 < .001 0.01 0.09
Residuals 8650 8951.27 1.03
Total 8656 9026.47 13.57



Aussagen: Insgesamt werden die Lehrveranstaltungen im SoSe 2020 als gut aus Sicht der Befragten eingeschätzt. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Fakultäten. Die Befragten der Fakultät I schätzen ihre Lehrveranstaltungen tendenziell noch etwas besser ein. Dieser Effekt ist praktisch bedeutsam, muss aber als sehr klein eingeschätzt werden.