Die COVID-19 Pandemie hat auch die Studierenden im Sommersemester 2020 vor große Herausforderungen gestellt. Aktuell werden in den TU Gremien verschiedene Optionen für das Wintersemester diskutiert. Um diese Diskussionen mit Zahlenmaterial zu abzusichern, hat das Strategische Controlling im Auftrag der LSK vom 17.07.2020 bis 03.08.2020 eine Umfrage unter allen TU Studierenden durchgeführt.
Der Fragebogen wurde von einer AG der LSK zusammen mit Mitarbeitern des Strategischen Controllings entwickelt. Der Aufbau des Fragebogens gliedert sich wie folgt:
Eine PDF Version des Fragebogens ist im Anhang des HTML Archivs verlinkt. Die Erhebung wurde mit der Evaluationssoftware EvaSys durchgeführt.
Im Block 3 des Fragebogen gibt es verschiedene demographische Angaben bzw. Gruppierungsmerkmale, nach denen vertieft ausgewertet werden kann. Dieser Kurzbericht enthält Auswertungen zu folgenden Gruppierungsmerkmalen:
Die in Klammern verwandten Farben stellen den Farbcode für die Teilstichproben in Diagrammen dar. Die Gesamtstichprobe wird in Diagrammen rot dargestellt.
Insgesamt haben N=3455 Studierende an der Befragung teilgenommen. Das ergibt einen Rücklauf von 10 %. Wie die Gruppierungsmerkmale sich in der Stichprobe verteilen, ist in folgender Tabelle dargestellt:
Gruppe | N | Prozent der Stichprobe |
---|---|---|
Gesamtstichprobe | 3455 | 100 % |
Eltern | 126 | 3.65 % |
Pflegende | 175 | 5.07 % |
jobbende Stud. | 1611 | 46.63 % |
beeinträchtigt Stud. | 320 | 9.26 % |
Bachelor | 2493 | 72.16 % |
Master | 890 | 25.76 % |
Der Anteil der Eltern unter den Befragten entspricht ungefähr dem Stand aus Vorgängerbefragungen (4-5 %).
Betrachtet man die Rückläufe der Teilstichproben, fällt im Vergleich zu vergangen Befragungen auf, dass die Gruppe der pflegenden Studierenden zugenommen hat. Dies kann unter Umständen auf die COVID-19 Pandemie zurückzuführen sein. In dem Sinn, dass Studierende häufiger ihre Angehörigen pflegen als vor der Pandemie. Zum Beispiel durch “Einkaufen gehen für Angehörige” oder ähnliche Hilfeleistungen. Ob dies eine Rolle spielt müssen Folgestudien zeigen.
Rund die Hälfte der Befragten gehen für ihren Lebensunterhalt arbeiten (jobbende Studierende).
Der Rücklauf der beeinträchtigt Studierenden liegt in etwa im Bundestrend.
Bachelorstudierende haben im Vergleich zu Masterstudierenden signifikant etwas häufiger teilgenommen.
Am Anfang des Fragebogens wurde erfragt, wie viele Module die Studierenden im Sommersemester 2020 belegt hatten und wie viel sie ursprünglich geplant hatten. Im Anschluss wurde gefragt, inwiefern die Studierenden mehr Module belegen würden, wenn es eine Freiversuchsregelung an der TUB gäbe.
Im Folgenden sind die Ergebnisse für die Gesamtstichprobe dargestellt.
Aus Gründen der einfacheren Interpretation wird in der Tabelle auf den Median anstatt den Mittelwert zurückgegriffen. Der Median ist ein Lageparameter ähnlich dem Mittelwert.
Im Vergleich zum arithmetischen Mittel ist der Median robuster gegenüber Ausreißern (extrem abweichenden Werten) und lässt sich auch auf ordinal skalierte Variablen anwenden.
In der folgenden Tabelle sind die real belegten Module sowie die ursprünglich geplanten Module im SoSe 2020 pro Gruppe dargestellt. In den Klammern steht jeweils der Medianwert. Die Differenz zwischen geplanten und belegten Modulen ist in der fünften Spalte fettgedruckt. In der letzten Spalte steht die Absichtserklärung der zusätzlich belegten Module pro Gruppe, wenn es Freiversuche gäbe.
Gruppe | N | belegte Module (Median) | geplante Module (Median) | Differenz geplant - belegt | zusätzliche Module (Median) | |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtstichprobe | 3455 | 4 Module (Md.5) | 5 Module (Md.6) | 1 Modul | 1 Modul (Md.2) | |
Eltern | 126 | 3 Module (Md.4) | 4 Module (Md.5) | 1 Modul | 1 Modul (Md.2) | |
Pflegende | 175 | 3 Module (Md.4) | 5 Module (Md.6) | 2 Module | 2 Module (Md.3) | |
jobbende Stud. | 1611 | 3 Module (Md.4) | 4 Module (Md.5) | 1 Modul | 1 Modul (Md.2) | |
beeinträchtigt Stud. | 320 | 3 Module (Md.4) | 4 Module (Md.5) | 1 Modul | 2 Module (Md.3) |
Aussagen: Im Vergleich zur Gesamtstichprobe belegten in der Gruppe der belasteten Studierenden die Befragten rund ein Modul weniger (3 Module). Das ist um so schwerwiegender für den Studienverlauf, da in diesen Gruppen auch generell ein Modul weniger geplant war. In der Gruppe der pflegenden Studierenden sind dies sogar 2 Module Differenz.
Gäbe es Freiversuche würden alle im Schnitt mindestens ein Modul mehr belegen. Pflegende und beeinträchtigt Studierende würden sogar rund zwei Module mehr belegen.Aus Gründen der einfacheren Interpretation wird in der Tabelle auf den Median anstatt den Mittelwert zurückgegriffen. Die Darstellung der Tabelle entspricht den Erläuterungen im vorherigen Kapitel.
Gruppe | N | belegte Module (Median) | geplante Module (Median) | Differenz geplant - belegt | zusätzliche Module (Median) | |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtstichprobe | 3455 | 4 Module (Md.5) | 5 Module (Md.6) | 1 Modul | 1 Modul (Md.2) | |
Bachelor | 2493 | 4 Module (Md.5) | 5 Module (Md.6) | 1 Modul | 1 Modul (Md.2) | |
Master | 890 | 3 Module (Md.4) | 4 Module (Md.5) | 1 Modul | 1 Modul (Md.2) |
In diesem Block wurden die Studierenden nach den Gründen für mögliche Freiversuche gefragt. Dies erfolgte geschlossen mit einer Mehrfachantwortenfrage sowie durch ein offenes Kommentarfeld.
Die folgende Tabelle stellt die abgefragten Gründe in der Gesamtstichprobe nach prozentualer Häufigkeit dar.
Grund | N | Prozent |
---|---|---|
Probeversuch | 1544 | 45 % |
Wdhlg. vermeiden | 1107 | 32 % |
Notenverbesserung | 1070 | 31 % |
Prüfung durchgefallen | 1030 | 30 % |
In den folgenden Grafiken sind die Häufigkeiten in den Teilgruppen dargestellt.
Aussagen: Die Verteilung über die Antwortkategorien über die verschiedenen belasteten Studierendengruppen ähnelt denen in der Gesamtstichprobe.
Lediglich pflegende und beeinträchtigt Studierende geben etwas häufiger an, bei nicht bestandener Prüfung einen Freiversuch nutzen zu wollen.Die folgende Tabelle stellt die abgefragten Gründe in der Gruppe der Bachelor Studierenden nach prozentualer Häufigkeit dar.
Grund | N | Prozent |
---|---|---|
Probeversuch | 1197 | 48 % |
Prüfung durchgefallen | 835 | 34 % |
Wdhlg. vermeiden | 783 | 31 % |
Notenverbesserung | 749 | 30 % |
Die folgende Tabelle stellt die abgefragten Gründe in der Gruppe der Master Studierenden nach prozentualer Häufigkeit dar.
Grund | N | Prozent |
---|---|---|
Probeversuch | 315 | 35 % |
Wdhlg. vermeiden | 306 | 34 % |
Notenverbesserung | 298 | 34 % |
Prüfung durchgefallen | 174 | 20 % |
Die Befragten konnten auch offene Angaben zu weiteren Gründen für Freiversuche machen. In der folgenden Grafik sind die 803 offenen Kommentare als Wordcloud dargestellt
Da diese Grafik nicht aussagekräftig genug ist, hat der Autor jeden Kommentar einer Kategorie zugeordnet. Die Verteilung dieses Kategoriensystems ist in der nächsten Grafik dargestellt.
Schaut man sich die Kategorien an, kann man weitere Zusammenfassungen machen.
emotionale Aspekte von Freiversuchen
Das Kategoriensystem des SC zeigt, dass die Befragten vor allem Stress und psychischen Druck verringert sähen, wenn es Freiversuche gäbe. In diese emotionale Schiene passen auch Kommentare zur Verminderung der Prüfungsangst.
Zu den menschlichen Aspekten würde der Autor auch Aussagen zum Gefühl der allgemeinen Chancengleichheit im Vergleich zu den Vorjahren zählen. Darüber hinaus kann man auch allgemeine negative Aussagen zu einem Coronasemester als “gefühlten” Eindruck für Freiversuche zählen.
Freiversuche abgelehnt werden von einer kleinen Gruppe von Befragten. Diese sehen vor allem motivierte Studierende durch Freiversuche als unfair behandelt an.
Prüfung auf Probe
Ein Großteil der Kommentare dreht sich darum, das man Freiversuche als Testprüfung nutzen würde, um
curriculare Aspekte von Freiversuchen
Sehr häufig wird von den Befragten gesagt, dass die schlechte Onlinelehre im SoSe 2020 ein Grund für Freiversuche sein müsste. Dies bezieht sich auf fachliche Inhalte und die Organisation der Lehre. Bezüglich der Organisation der Lehre wurden auch oft Prüfungstermine kritisiert, in Bezug auf
Bzgl. der Lehre wurde auch kritisiert, das die Kommunikation und Vernetzung der Studierenden untereinander sowie mit den Lehrenden im SoSe 2020 äußerst mangelhaft war. Dies führt auch dazu, das Studienanfänger besonders benachteiligt werden.
Ein weiterer Aspekt in dieser Gruppe ist die Studienbeschleunigung durch Freiversuche. Damit ist gemeint, dass sich bei Freiversuchen die Studierenden eher trauen würden, zu schwierigen Prüfungen anzutreten und so auch schneller ihr Studium abzuschließen.
rund um Prüfungen Ein Großteil der Kommentare dreht sich darum, dass die neue Onlineprüfung noch nicht ausgereift ist. Hier fehlen Erfahrungswerte die zu Lasten der Studierenden gehen würden, ohne einen Freiversuch. Es gibt Beschreibungen das schlechte IT und Netzverbindungen die Prüfungen erschweren.
Es gibt Kritik an der Präsenzprüfung, die sich vor allem im mehrstündigen Schreiben mit einer Maske sowie durch Konzentrationsmangel auf Grund von Ansteckungsgefahr äußert.
Wenige Befragte schlagen vor, Freiversuche nur für Onlineklausuren anzubieten.
sonstige Aspekte Viele Befragte gaben individuelle Probleme und Gründe für Freiversuche an. Weniger häufig genannte Aspekte sind Familie und Vereinbarkeit, andere Hochschulen haben schon Freiversuchsregelungen oder der Studienort ist nicht Berlin.
Aussagen: Zusammenfassend kann man in den offenen Kommentaren für die Einführung von Freiversuchen folgende Hauptgründe identifizieren:
Die Befragten bekamen folgende Fragestellung: “Das Wintersemester 2020/2021 wird voraussichtlich in vielen Aspekten wieder online stattfinden. Wenn sie die Wahl hätten, welche Form der Prüfung würden Sie eher präferieren?”
Im weiteren Verlauf wurden die Studierenden die eine Raumnutzung an der TU Berlin bejaht haben , gebeten anzugeben wofür sie die Räume nutzen würden. Die Ergebnisse für die Gesamtstichprobe sehen Sie in folgender Grafik:
Im Folgenden wurden verschiedene t-Test berechnet, um signifikante Unterschiede zwischen Bachelor und Masterstudierenden aufzuzeigen. Der Two-Sample t-Test prüft anhand der Mittelwerte zweier unabhängiger Stichproben, wie sich die Mittelwerte zweier Grundgesamtheiten zueinander verhalten (z.B. Bachelor und Master).
Signifikante und praktisch bedeutsame Unterschiede (d>20) ergaben sich für das Schreiben von Haus- und Abschlussarbeiten sowie für die Teilnahme an mündlichen Prüfungen.
Table 1: Welch Two Sample t-test with alternative hypothesis: \(\mu_1 \neq \mu_2\)
Diff | \(\mu_1\) Bachelor | \(\mu_2\) Master | t | SE | df | \(CI_{95\%}\) | p | Cohen's d |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
-0.72 | 3.05 | 3.77 | -10 | 0.07 | 1048.11 | (-0.86 - -0.58) | < .001 | -0.47 |
Table 2: Welch Two Sample t-test with alternative hypothesis: \(\mu_1 \neq \mu_2\)
Diff | \(\mu_1\) Bachelor | \(\mu_2\) Master | t | SE | df | \(CI_{95\%}\) | p | Cohen's d |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
-0.29 | 2.1 | 2.39 | -3.88 | 0.08 | 847.55 | (-0.44 - -0.14) | < .001 | -0.21 |
Aussagen: Die Mittelwertsverteilungen der Bachelor und Masterstudierenden entsprechen weitestgehend der Verteilung in der Gesamtstichprobe.
Lediglich in Bezug auf das Schreiben von Haus und Abschlussarbeiten und in Bezug auf die Teilnahme an mündlichen Prüfungen weichen die Masterstudierenden signifikant von den Bachelorstudierenden ab. Das heißt, sie haben einen dringenderen Raumbedarf für diese Gründe. Diesen kann man vermutlich mit dem Schreiben von Abschlussarbeiten sowie der Häufigkeit und Wichtigkeit von mündlichen Prüfungen im Master begründen.Der Autor hat auch hier die Kommentare einem Kategoriensystem zugeordnet. Das folgende Bild zeigt diese Verteilung.
Schaut man sich die Kategorien an, kann man Folgendes festhalten:
Sozialer Austausch
Hiermit sind verschiedene Aktivitäten an der Universität gemeint. Dazu zählen:
Vorortanwendungen
Viele Befragte geben an in ihrem Studium eingeschränkt zu sein, da sie auf die Gegebenheiten vor Ort an der TU Berlin angewiesen sind. Dies sind vor allem:
Work Life Balance
Unter dieser Kategorie wurden Kommentare gesammelt, die eine Trennung von Privatem und Universität fordern. Durch das Home Studium verwischt dies zunehmend. Viele geben an, dass sie zu Hause zu schnell abgelenkt sind und sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können. Die Umgebung der TU scheint eine Lernmotivation auszuüben, da man die eigenen vier Wände zu diesem Zweck verlässt.
schlechte Rahmenbedingungen zu Hause & schlechte IT
Diese beiden Kategorien kann man zusammenfassen, da sie die Rahmenbedingungen im Home Studium beschreiben.
Mit schlechten Rahmenbedingungen sind zum Beispiel familiäre Aspekte (z.B. kleinere Geschwister) oder räumliche Aspekte (z.B. Studentenwohnheim, kleines WG Zimmer) gemeint.
Darüber hinaus klagen einige Studierende über eine schlechte Internetanbindung die zwingend nötig ist für Onlinelehre und Onlineprüfung.
Restkategorien
Von den restlichen Kategorien ist noch der Punkt kein Fernstudium und jobbende TU Tutoren zu nennen. Mehrere Befragte äußerten sich demgemäß “man hätte sich nicht für ein Fernstudium eingeschrieben”.
Die Tutoren hingegen äußern sich so, das die Vorbereitung der Tutorien Zeit und Ruhe bedarf und es deshalb sinnvoll wäre, dass sie das in den TU Räumlichkeiten vorbereiten könnten.
Die anderen Kategorien lassen sich auf Grund der Anzahl vernachlässigen.
Aussagen: Zusammenfassend kann man in den offenen Kommentaren für die Raumbedarf folgende Hauptgründe identifizieren:
In diesem Block wurden die Studierenden nach ihrem voraussichtlichen Aufenthaltsort im WiSe 2020/2021 gefragt (single choice).
Aussagen: Der Aufenthaltsort im Wintersemester 2020/2021 ist in der Gesamtstichprobe zu 85% in Berlin. Rund 10% sind außerhalb von Berlin, aber in Deutschland. Lediglich 5 % befinden sich voraussichtlich im Ausland.
Diese prozentuale Itemverteilung findet sich in mit geringen Abweichungen in allen untersuchten Teilgruppen.Im letzten Block zur Demographie konnten die Befragten in einer abschließenden Frage Anmerkungen zum kommenden Wintersemester hinterlassen. Hier wurden noch einmal 1626 Anmerkungen gemacht. Die folgende Grafik zeigt die Wordcloud zu diesen Anmerkungen.
Der Autor hat auch hier die Kommentare einem Kategoriensystem zugeordnet. Das folgende Bild zeigt diese Verteilung.
Der Autor hat die Kommentare verschiedenen Kategorien zugeordnet. Unter den Kategoriennamen findet man stichpunktartig die Inhalte der zugeordneten Kommentare.
Wunsch nach Präsenzlehre und Work Life Balance
Aussagen zur Onlinelehre
Organisation des Studiums
Die Befragten merken an:
Lob
Kritik Prüfungstermine
Die Befragten kritisieren:
Es gebeten, die Prüfungstermine zeitnah am Anfang des Semesters mitzuteilen.
Asynchrone Lehrvideos
Tutorien
Prüfungen allgemein/Onlineprüfungen/Prüfungen in Präsenz
soziale Interaktion fehlt
Lehrende & Workload
Die Befragten kritisieren:
Technik
Die Befragten kritisieren:
Corona
Halb Online halb Präsenz Semester
Die Befragten erörtern Vor- und Nachteile eines Semesters halb Online und halb in Präsenz.
individuelle Sachlagen
Bibliothek, Familie, Sonstiges
Aussagen: Zusammenfassend kann man sagen, dass in den offenen Kommentaren diverse Ansatzpunkte für die weitere Diskussion beschrieben sind.
Zusammenfassend kann man auf Basis der Befragung Folgendes feststellen:
Module: Studierende haben im Sommersemester 2020 im Schnitt vier Module belegt. Studierende die einer der belasteten Gruppen angehören sowie Masterstudierende haben im Vergleich nur drei Module belegt.
Die Befragten aller Gruppen hatten ursprünglich mindestens ein Modul mehr geplant. Somit hat das SoSe 2020 zu einer Studienverzögerung geführt.
Wenn es Freiversuche an der TUB gäbe, dann würden alle Gruppen rund ein Modul mehr belegen. Pflegende und beeinträchtigt Studierende geben im Schnitt sogar 2 Module mehr an.
Freiversuch: Rund 45 % der Befragten geben an als Grund einen Probeversuch an. Weitere 32 % würden eine Prüfungswiederholung vermeiden, 31 % würden einen Freiversuch für die Notenbesuche Verbesserung für benutzen, ebenfalls 30 % geben an Freiversuche für die Wiederholung bei nicht bestandener Prüfung zu nutzen. Das bedeutet diese drei Aspekte werden ähnlich häufig benannt.
Geringfügige Abweichungen gibt es in den Gruppen der pflegenden und beeinträchtigten Studierenden. Die Punkte Notenverbesserung und Wdhlg. vermeiden bei den Masterstudierenden fast ebenso häufig genannt, wie der Grund Probeversuch.
In den offenen Kommentaren wurden darüber hinaus noch emotionale Aspekte, die vergleichsweise schlechtere Lehre im SoSe (fachlich/organisatorisch) sowie Nachteile durch neue Prüfungsformen und technische Hürden als weitere Gründe benannt.
Prüfungsform: Rund die Hälfte der Befragten spricht sich sowohl bei schriftlichen als auch mündlichen Prüfungen für Präsenzveranstaltungen aus. Rund 30% sprechen sich für Onlinevarianten aus.
Abweichend davon sprechen sich in der Gruppe der Eltern und der beeinträchtigt Studierenden die Mehrheit für schriftliche Onlineprüfungen aus. In Gruppe der pflegenden Studierenden liegen Online und Präsenz bei mündlichen Prüfungen gleichauf (39 %). Tendenziell gilt dies auch für beeinträchtigt Studierende.
Raumnutzung: Rund 66% der Befragten befürworten eine Öffnung der TU Berlin und die Nutzung von Räumen für das Studium.
Raumnutzungsgründe: Die drei dringendsten Gründe für eine TU Raumnutzung sind die Vorbereitung von Prüfungen (69%), das Lernen und Aufbereiten von Lehrveranstaltungen (63%) und die Gruppenarbeit im Studium (61%).
Masterstudierende haben signifikant mehr Raumbedarf für das Schreiben von Haus-/Abschlussarbeiten sowie für die Teilnahme an mündlichen Prüfungen als Bachelorstudierende.
In den offenen Kommentaren wird der soziale Austausch für Gruppen- und Projektarbeiten sowie in Tutorien benannt. Des weiteren ist Nutzung von Vortortanwendungen wie WLAN/ PC Pools/Software oder Labore/Werkstätten für ein erfolgreiches Studium hilfreich. Eine Raumöffnung wäre aus Sicht vieler Befragter besser für ihre Work Life Balance und sie könnte schlechte Studierbedingungen zu Hause umgehen.
Lernort WiSe 2020/2021: Für den überwiegenden Teil der Befragten (85 %) wird der hauptsächliche Studienort in Berlin liegen. Rund 15% befinden sich außerhalb (Deutschland und Ausland).
offene Kommentare zum Wintersemester: In den offenen Kommentaren gibt es viele Ansatzpunkte für die weitere Diskussion. Bei Unklarheiten sollte man diese Fragen in Folgebefragungen aufgreifen, um eine empirische Entscheidungsbasis zu schaffen.